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Alternative Welten: Strings, Sphären und Sci-Fi

Terminübersicht

Vor 110 Jahren wurde von dem in Potsdam geborenen Ernst Haeckel der Monistenbund gegründet. Er behauptete die Einheit und Einzigkeit der Welt. Alles – auch dieser Gedanke – lasse sich auf Materie zurückführen. Die Vorstellung, es könne über die empirische Welt hinaus etwas anderes geben, sei „Hinterweltlertum“.

Heute sagt das kein Wissenschaftler mehr. Die Rede von Paralleluniversen hat in der Physik Einzug gehalten. Weil die Gesetze der Alltagswelt und der Quantenwelt nicht vereinbar sind, sind Hypothesen gerechtfertigt, die neben unserem Universum und den bekannten Dimensionen weitere und andere Welten annehmen. Gibt es alternative Welten und warum?

Diese Vorstellungen sind auch in der Populärkultur präsent: Märchen und Sagen werden zur fantastischen Science-Fiction weiterentwickelt. In diese virtuellen Welten kann man wochenlang als Leser*in und Zuschauer*in oder gar als Mitspieler*in und -gestalter*in eintauchen. Damit verändert sich unsere philosophische Sicht auf die Welt: Was ist real, das Virtuelle oder das Alltägliche? Ist das Mögliche nur Fiktion oder ist es eine eigene Wirklichkeit? 

Diese Realitätsfragen und -zweifel wurden von religiösen Traditionen seit jeher entfaltet: Neben der irdischen wird eine jenseitige, andere Welt vorgestellt als Himmel, als Sphäre, als transzendente Bewusstseinsebene. Dort wohnen die Toten oder Geister, Gott oder Engel, oder abstrakt: Gerechtigkeit und Friede. Von dort aus erscheint die hiesige Welt als begrenzt und zufällig. Neuerdings stellt sich die Frage: Wenn es extraterrestrische Welten gibt, sind Christus und Mohammed auch dort erschienen?

Die Veranstaltungsreihe wird in Doppelvorträgen die verschiedensten Disziplinen miteinander ins Gespräch bringen: Stringtheorie, Astrophysik, Philosophie, Literatur- und Filmwissenschaft, Theologie und Religionswissenschaft. 

Grafik Alternative Welten
Foto: ZIM

Auftakttagung:

Für die Tagung wird um Anmeldung per E-Mail gebeten.

Weltdimensionen

Campus Griebnitzsee, Haus 6, H 01

Fr. 25.10.19 18 Uhr

Wie viele Dimensionen hat die Welt?

Axel Kleinschmidt (Max-Planck-Institut Potsdam, Physik)

 

Welt und Anthropisches Prinzip - alles Zufall oder was?

Martin Wilkens (Universität Potsdam, Physik)

 

Anschließende Publikumsdiskussion sowieso Stehempfang mit Buffet und Getränken

Vielfalt von Welten

Campus Griebnitzse, Haus 6, H 06

Sa. 26.10.19 10 Uhr

Konzepte und Probleme einer Logik möglicher Welten

Dirk Evers (Universität Halle, Theologie)

 

Warum es nicht nur einen Himmel gibt – zur Logik religiöser Kosmologien

Johann Hafner (Universität Potsdam, Religionswissenschaft)

 

Filmbild und Wirklichkeit

Christine Reeh-Peters (Filmuniversität Babelsberg, Kunstphilosophie)

 

12:30 Uhr Mittagspause Mensa Griebnitzsee

 

12:30 Uhr Mittagspause Mensa Griebnitzsee

Weltentwürfe

Sa. 26.10.19 13:45 Uhr

Erkundungen der vierten Dimension im Computerspiel

Stephan Günzel (TU Berlin, Medienwissenschaft)

 

Von der „produktiven Einbildungskraft“ (Kant) zum „Pluriversum“ (James) und dem „kategorischen Konjunktiv“ (Plessner) der personalen Lebensführung

Hans-Peter Krüger (Universität Potsdam, Philosophie)

 

Anschließende Publikumsdiskussion sowie Stehempfang mit Buffet und Getränken

Ringvorlesung:

Bessere und schlechtere Welten

Termin- und Raumänderung:

Campus Griebnitzsee, Haus 6

Do. 14.11.19 18 Uhr

Eine Welt ist nicht genug. Zur Faszinationsgeschichte populärer Entwürfe divergenter Lebens- und Wissensformen

Matthias Schwartz (ZfL, Berlin, Literaturwissenschaft)

 

Leibniz und die Suche nach der besten aller Welten

Rainer Schimming (Universität Greifswald, Mathematik)

 

Anschließende Publikumsdiskussion sowie Stehempfang mit Buffet und Getränken

Relativierung von Welten

Wissenschaftsetage Potsdam

Do. 21.11.19 18 Uhr

 Dystopische Welten und ihre Utopien - Die Tribute von Panem-Trilogie

Lothar Mikos (Filmuniversität Babelsberg, Fernsehwissenschaft)

 

Was nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Die Suche nach außerirdischem Leben und die Theologie

Michael Waltemathe (Universität Bochum, Theologie)

 

Anschließende Publikumsdiskussion sowieso Stehempfang mit Buffet und Getränken

Gott - Eine eigene Welt?

Wissenschaftsetage Potsdam

Do. 05.12.19 18 Uhr

 In Gottes leerer Mitte - die Welt. Motive der lurianischen Kabbala

Christoph Schulte (Universität Potsdam, Jüdische Studien)

 

Gott - das kosmische Individuum. Prozesstheologischer Panentheismus und die Frage nach dem Verhältnis von Gott und Welt(en)

Julia Enxing (TU Dresden, Theologie)

 

Anschließende Publikumsdiskussion sowieso Stehempfang mit Buffet und Getränken